Magisches Südindien
Dinge, die die „Würze des Lebens“ ausmachen
Nicht umsonst bezeichnen sich die südindischen Bundesstaaten häufig auch als „Soul & Spice“, als Seele und Würze Indiens: Ist es hier nicht nur das köstliche Curry, das teilweise mit bis zu 100 verschiedenen Zutaten gewürzt wird, sondern auch die Kultur und Menschen, die ebenso facettenreich wie ihre feurigen Gerichte sind. Nirgendwo sonst treffen in so einprägsamer Weise tiefer Glaube und Tradition auf moderne zeitgenössische Kultur, einsame Tempel auf Megametropolen und üppiger Dschungel auf das Tosen des Meeres.
Immer häufiger gibt’s spezielle Reiseangebote – gezielt auf den Spuren „wo der Pfeffer wächst“. Damit kann der farbenprächtige, kontrastreiche Südindien selbst erlebt werden, Reisende können sich dabei gewissermaßen auf die Suche nach der Essenz des Lebens machen.
Startpunkt (beim Anbieter „Lotus Travel Service“) ist beispielsweise Trivandrum in Kerala, jener Stadt, die jetzt zwar Thiruvananthapuram heißt, die man aber einfachheitshalber immer noch Trivandrum nennt. Der erste Tag stimmt mit einem Besuch verschiedener Museen und Galerien auf die bevorstehenden Eindrücke ein. Über Kovalam (mit traumhaften Stränden) und optional an Kanyakumari (Cape Comorin) vorbei, der Südspitze Indiens, führt die Fahrt nach Madurai, eine Stadt, die bis heute von ihrem 2.500-jährigen Erbe als Religions- und Handelszentrum geprägt ist.
Hier wartet der Meenakshi-Sundareshwarar-Tempel, die bedeutendste Tempelanlage Südindiens mit 33 Millionen Götterdarstellungen in Stuck und Stein. Vorbei an malerischen Reisfeldern geht’s dann nach Trichy (Tiruchirappalli) am mächtigen Fluss Kaveri, zur Felsenfestung „Rock Fort“ und der Tempelstadt Srirangam.
Ganz im Zeichen vergangener Epochen ist auch der fünfte Tag, wenn der Besuch der Stadt Tanjore, einstige Hauptstadt des Chola-Reichs, auf dem Programm steht. Die Stadt Pondicherry ist dagegen von der früheren französischen Kolonialherrschaft geprägt – so zeugt etwa das „French Quarter“ bis heute davon. Besonderheit: Pondicherry gehört nicht zu Tamil Nadu, sondern ist Territorium des Bundesstaates, was sichtbar ist an mitunter verschiedenen Gesetzen.
Beschaulich wird es an Tag sieben in Mahabalipuram (Mamallapuram), das direkt am Meer mit Tempeln und Felsenreliefs aus dem siebten Jahrhundert beeindruckt und am Nachmittag zum Baden und Entspannen am Strand einlädt. Beim Besuch des Dakshina Chitra-Museums erfahren die Reisenden allerhand über das architektonische, sowie künstlerische Erbe Keralas, Karnatakas und Tamil Nadus.
Die Metropole Chennai (Madras) spiegelt den Pomp des britischen Empire wieder – erkennbar auch an den alten Gebäuden und Straßenzügen. Per Zug und Pkw geht’s weiter nach Bangalore und weiter an den heiligen Berg der Jains. 600 Stufen führen schließlich auf den Gipfel des Indragiri-Felsens, auf dem eine monolithische Statue eines Jain-Heiligen thront. Über Hassan führt die Reise in die Stadt der Düfte und der Seide Mysore und in das 2.300 Meter hoch gelegene Ooty in den Blauen Bergen, die sich mitten durch Indien ziehen. Ein Ort, den die Engländer als kühlere „Hill Station“ nutzten, wenn es unten an der Küste zu heiß wurde. Dort genossen sie ihren Tee, einen vorzüglichen schwarzen übrigens, der Nilgiri.
Auf der darauffolgenden Fahrt mit der Nilgiri Blue Mountain Railway können sich Reisende von den vorbeigleitendenden Tee- und Kaffee-Anbaugebieten verzaubern lassen, ehe es mit dem Auto weiter nach Cochin (Kochi) ans Meer geht. Auf Landzungen und Inseln gebettet, überrascht die Stadt immer wieder aufs Neue mit ihrer Vielfalt. Sehenswert auf alle Fälle noch ist eine Fahrt durch die immergrünen Backwaters nach Quilon. Oftmals werden dann noch ein paar Tage am Strand eingeplant – an der Küste hoch Richtung Goa (allerdings 750 Kilometer entfernt). (red)
Infos: Eine solche 14-tägige Rundreise durch das farbenprächtige, kontrastreiche Südindien gibt’s ab etwa 1.500 Euro, ohne Anreise, bei Lotus Travel Service.