नमस्ते: Willkommen in Indien
Das Land ist im Trend
Immer mehr Unternehmen aus der TechnologieRegion Karlsruhe orientieren sich Richtung Indien. Längst wurden im Vielvölkerstaat mit rund 1,2 Milliarden Menschen verträumte Übertreibungen oder antiquierte Vorurteile abgelöst: Indien ist ein enormer Markt mit erheblichem Wachstumspotenzial – besonders im Fokus aus Karlsruher Sicht ist dabei die 4-Millionenstadt Pune.
Seit 2012 engagieren sich dort Wirtschaftsförderung Karlsruhe und Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) verstärkt im Sinne der Internationalisierungsstrategie der Stadt – mit der „Mahratta Chamber of Commerce, Industries and Agriculture“ (MCCIA), der Handelskammer in Pune.
Seit 2013 auch mit einer fixierten Absichtserklärung. „Dabei geht es auch um die Vernetzung auf wirtschaftlichen Ebenen“, betont Margret Mergen, Aufsichtsratsvorsitzende der KMK und Karlsruhes Erste Bürgermeisterin: Ob zum Beispiel IT, Automotive, Smarter City, Energie oder intelligente Mobilität: „Die indische wie auch unsere Region stehen vor ähnlichen Herausforderungen.“ Der gegenseitige Austausch bringe eine Basis für Unternehmen, habe großes Potenzial für Kooperationen, für gemeinsam anzugehende Projekte.
Ob Vernetzung, Entwicklungszusammenarbeit, Projektpartnerschaften oder Austausch rund um gemeinsam anzugehende Projekte: Immerhin sind schon jetzt etwa 350 Unternehmen aus Baden-Württemberg in Indien aktiv – zudem haben sich bereits knapp 40 indische Unternehmen im „Musterländle“ angesiedelt. „Der Trend ist steigend“, betont Unternehmer Andreas Lapp, seit 2001 indischer Honorarkonsul in Baden-Württemberg: „Die Region Mumbai/Pune ist dabei – wie auch Baden-Württemberg – wirtschaftlich besonders stark aufgestellt.“ Ein enormer Markt mit erheblichem Wachstumspotenzial. Ob Modetrends, Computer-, Software-Entwicklung, Innovationen, Hightech, eMobility oder Filmindustrie: Immer mehr mittelständische Unternehmen aus der Region schauen sich verstärkt nach Kooperationen in Indien um, wollen sich positionieren, gemeinsame Ansatzpunkte für Unternehmen finden.
Doch nicht nur große Firmen oder DAX-Unternehmen sind in Indien tätig – auch mittelständische Firmen engagieren sich stärker. Zustimmung beim ehemaligen IHK-Präsident Bernd Bechtold, der an den Mittelstand appelliert, die sich bietenden Möglichkeiten beim Schopfe zu packen und erste Schritte Richtung indischer Markt zu wagen: „Auf uns wartet ein wahrer Wirtschaftsriese, dessen Bedeutung noch immer nicht wirklich erkannt wird!“
Anlaufstelle
Schließlich stehen auch Städte und Regionen unter immer größerem internationalem Konkurrenzdruck um Arbeitskräfte, Investitionen und internationale Sichtbarkeit – da ist es ein sehr gutes Zeichen, dass sich Karlsruhe in Pune sichtbar präsentiert. Die 2013 geschlossene Kooperation wurde im Januar 2014 wieder einen Schritt weitergebracht: Im MCCIA Trade Tower, 403, Senapati Bapat Road, wurde eine direkte Karlsruher Anlaufstelle in Pune eröffnet. Erste Ansprechpartner dort sind die Repräsentantinnen Iris Becker und Winnie Kulkarni von Let's Bridge IT, die rund um den Standort Karlsruhe informieren, aktiv Kontakte zu indischen Firmen halten - und dazu auch deutsche Firmen aus der TRK in und um Pune bekannter machen. „Wir freuen uns, dass wir hier einen festen Standort haben. Das bringt unsere Kooperationen einen Schritt weiter“, so der Tenor der Beteiligten.
Auch von indischer Seite wurde dieses Karlsruher Engagement vor Ort besonders gewürdigt. „Ein vielversprechender Ansatz“, erklärte MCCIA-Präsident Surendra Kumar Jain, schließlich gehe es auch darum, „Sachen voranzubringen, einen Austausch der Ideen vorzunehmen und das Netzwerk weiter zu stärken“, ergänzt Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
Alleine im Großraum Pune sind rund 280 deutsche Firmen angesiedelt. Hilfreich für Unternehmen in der TechnologieRegion, noch stärker ins indische Bewusstsein zu gelangen, ist auch das „Indo-German-Network“, eine Erfolgsgeschichte, gegründet von Wirtschaftsförderung, KMK und KIT, bei dem sich hier über 50 Einrichtungen, Institute und Firmen einbringen.
Großes Plus der Partner: Märkte kennen, Rahmenbedingungen schaffen, Netzwerke bieten: Ein Vorhaben, das auch in Indien mit Wohlwollen registriert wird – schließlich wandeln sich so bilaterale Beziehungen auch zu strategischen Partnerschaften. Da setzt das Netzwerk an, bringt heimische Firmen mit indischen Partnern zusammen und zeigt Vorzüge eines Standorts in der TechnologieRegion auf. Eine gute Initiative, die Potenzial hat, die wichtige Impulse setzen kann. Schließlich geht es auch darum, Menschen für Karlsruhe zu begeistern – auch über Maschinen und Business hinaus.
Direkter Kontakt
Wichtig sind für eine Zusammenarbeit in und mit Indien auch die fachliche und menschliche Ebene, eine verlässliche Basis für gemeinsame Erfolge. „Generell kann man von anderen Kulturen immer lernen“, so Honorarkonsul Lapp: „Das bereichert und macht uns toleranter. Wir können von den Indern sicher mehr Gelassenheit lernen und die Inder von uns etwas strukturierteres Handeln.“ Die Zeiten, in denen Indien einfach nur „exotisch“ war, gepaart mit verträumten Übertreibungen oder Vorurteilen, sind längst vorbei. Indien ist weit mehr, das musste Schriftsteller Hermann Hesse schon 1911 erkennen.
Infos: Karlsruher Anlaufstelle in Pune: MCCIA Trade Tower, 403, Senapati Bapat Road, www.karlsruhe.de/b2/wifoe.de