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Wirtschaftsförderung schreibt Strategie bis 2030 fort
Die Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe hat jetzt ihre Strategie zur Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Karlsruhe bis 2030 fortgeschrieben. Die Arbeitsgrundlage dazu bildete die evaluierte Strategie aus dem Jahr 2011. Die Evaluation ergab, dass sich der Wirtschaftsstandort sehr gut entwickelt hat und dass mit der Strategie 2011 die richtigen Schwerpunkte gesetzt wurden. In der Unternehmensbefragung aus dem Jahr 2021 bestätigen 90 Prozent der Firmen, dass sie mit den Leistungen der Wirtschaftsförderung sowie dem Wirtschaftsstandort eher oder sehr zufrieden sind. Bereits seit 2013 zeigte sich bei den Befragungen eine steigende Zufriedenheit bei den Unternehmen.
"Mit der Fortschreibung der Strategie der Wirtschaftsförderung setzt die Stadt Karlsruhe wichtige wirtschaftspolitische Impulse. Dazu wurde die Strategie inhaltlich weiterentwickelt und konsequent auf Zukunftsthemen ausgerichtet, um den Transformationsprozess der Wirtschaft zu begleiten. Die Herausforderungen in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie demografischer Wandel/Fachkräfte werden die Arbeit der Wirtschaftsförderung als Querschnittsthemen in den kommenden Jahren prägen", betont Erste Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin Gabriele Luczak-Schwarz.
Positive Entwicklung des Wirtschaftsstandorts
Auch die wirtschaftlichen Zahlen für den Standort Karlsruhe zeigen eine positive Entwicklung. So stieg die Einwohnerzahl von 283.104 im Jahr 2010 auf 305.978 im Jahr 2021 an, ein Plus von 8,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank von 6,1 Prozent im Jahr 2010 auf heute 4,7 Prozent, das entspricht einem Rückgang von 22,9 Prozent. Positiv entwickelte sich auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Sie stieg um mehr als 15 Prozent von 158.268 im Jahr 2010 auf 182.077 Beschäftigte im Jahr 2021. Hier sind überwiegend hochwertige Arbeitsplätze entstanden. Im gleichen Zeitraum legte auch die Wirtschaftskraft zu, die Bruttowertschöpfung stieg seit 2010 um 22,8 Prozent auf 18.742 Millionen Euro in 2021. Positiv entwickelten sich ebenfalls die Gewerbesteuereinnahmen. Nach einem leichten Rückgang im Pandemie-Jahr 2020 zeigt sich bereits 2021 wieder ein Anstieg der Einnahmen.
Wirtschaftlicher Effekt von Arbeitsplätzen
Die gute Entwicklung der Beschäftigtenzahlen hat einen deutlichen Effekt auf die Steuereinnahmen der Stadt Karlsruhe. Dies wurde mit einem Gutachten bestätigt, das die Wirtschaftsförderung 2018 in Auftrag gab. Bezogen auf die Berechnungsgrundlage 2016 entsteht durch einen neu geschaffenen Arbeitsplatz ein fiskalischer Effekt von 1.930 Euro. Sofern der oder die Beschäftigte in der Fächerstadt wohnt, erhöht sich dieser Effekt durch die Einbeziehung des Gemeindeanteils an der Einkommensteuer auf rund 3.340 Euro je Arbeitsplatz.
Attraktiv als Investitionsstandort
In den vergangenen Jahren entschieden sich zahlreiche, auch international tätige Unternehmen für den Standort Karlsruhe. Jüngstes Beispiel ist das 2020 eröffnete IKEA-Einrichtungshaus. Im Technologiepark Karlsruhe errichtet derzeit die Firma Vector einen neuen Unternehmenssitz. Mit dem Bau des FC-Campus kehrt die hier gegründete FC Gruppe wieder an den Standort Karlsruhe zurück. Auch der dm-drogeriemarkt hat sich mit dem Neubau der Unternehmenszentrale dm-dialogicum weiterhin zu Karlsruhe bekannt.
Große Fortschritte gibt es im Entwicklungsquartier Hauptbahnhof Süd, das sich mit den neuen Bürogebäuden des Investors Ralf Dommermuth, die 2020 von den Firmen 1&1 IONOS SE sowie der Deutschen Bahn bezogen wurden, zu einem hochwertigen neuen Stadtquartier entwickelt hat. Im Westen des Areals wird ein attraktives Gebäudeensemble mit breitem Nutzungsmix entstehen. Darüber hinaus gibt es private Entwicklungsflächen für weitere Hotel- und Büroflächen.
Karlsruhe punktet in Rankings
Auch verschiedene Rankings belegen, dass Karlsruhe ein starker Wirtschaftsstandort ist. Beim Smart City Index 2021 des Digitalverbands Bitkom belegte Karlsruhe Platz drei unter den 81 deutschen Großstädten. Im Städteranking der Wirtschaftswoche, das 71 deutsche Großstädte in verschiedenen Kategorien vergleicht, erreichte Karlsruhe beim Dynamikranking, das die wirtschaftlichen Veränderungen der letzten fünf Jahre betrachtet, Platz 5.
Strategie mit breiter Beteiligung fortgeschrieben
Der Evaluationsbericht bildet, ebenso wie aktuelle Trendanalysen und Gutachten, die Grundlage für die Fortschreibung der Strategie der Wirtschaftsförderung. "Besonders hervorzuheben ist, dass es sich um einen breit angelegten Beteiligungsprozess mit Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Institutionen, Verwaltung und Politik handelte, von den Kammern über Unternehmensvertretungen bis hin zu Fridays for Future", so Michael Kaiser, der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Kompetenter Partner im Strategieentwicklungsprozess war das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung.
Digitalisierung, Nachhaltigkeit, demografischer Wandel/Fachkräfte als Querschnittsthemen
Wesentlich für die künftige Entwicklung des Wirtschaftsstandorts sind die Herausforderungen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, demografischer Wandel/Fachkräfte. Diese fließen unmittelbar in die strategischen Ziele und Handlungsfelder der Wirtschaftsförderung ein. Zu den insgesamt neun strategischen Handlungsfeldern zählen etwa Unternehmensservice, Flächenentwicklung, Innovations- und Technologietransfer, Cluster und Netzwerke sowie Gründungsförderung.
Diese knüpfen an bewährte Maßnahmen aus der Strategie 2011 an, die weiterentwickelt und mit Hinblick auf die Querschnittsthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und demografischer Wandel nachgeschärft wurden. Zudem werden neue Themenfelder wie Smart Production, Künstliche Intelligenz sowie Green Tech und Urban Tech aufgegriffen und mit gezielten Maßnahmen hinterlegt. Mit der Weiterentwicklung der bisherigen Tätigkeitsschwerpunkte und den neuen Themenfeldern wird die Wirtschaftsförderung auch weiterhin den Wirtschaftsstandort in die Zukunft begleiten.
"Mit dem Gründungszentrum Smart Production Park für Innovationen im Bereich der digitalen und vernetzten Produktion ist es uns bereits heute gelungen, ein weiteres Themenfeld mit Leben zu füllen. Auch wünscht sich die Unternehmerschaft mehr Begleitung bei der Umsetzung der Klimaziele. Um diese Anliegen werden wir uns in Zukunft weiterhin mit vollem Engagement kümmern", sagt Michael Kaiser.
Mit Strategie 2030 den Transformationsprozess der Wirtschaft begleiten
"Im Ergebnis ist die Wirtschaftsförderung mit der neuen Strategie und den Querschnittsthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Demografischer Wandel/Fachfkräfte sehr gut aufgestellt, um den Transformationsprozess der Wirtschaft bis ins Jahr 2030 zu begleiten und den Wirtschaftsstandort Karlsruhe weiter zu stärken", erläutert Luczak-Schwarz die Zielsetzung.