"Wirtschaftliche Beziehungen"
Indien als Thema, Interview mit Ralf Eichhorn
Indien wird in und um Karlsruhe immer präsenter. Firmen orientieren sich unter anderem auch rund um das indische Pune, Wirtschaftsförderung und Karlsruher Messe haben mit der Handelskammer Pune eine Vereinbarung getroffen, in der Tourismus-Jahresbilanz legen die Besucherzahlen aus Indien seit Jahren zu – und auch das Indo German Network Karlsruhe ist sehr aktiv. Nachgefragt bei Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
? Im Oktober 2013 steht eine Delegationsreise von Minister Schmid nach Indien an. Welche Rolle spielt Karlsruhe dabei?
Eichhorn: Die Delegationsreise findet mit den Reisestationen Bangalore, Pune und Neu-Dehli mit den Branchenschwerpunkten Automobilwirtschaft, Maschinen- undAnlagenbau, Produktionstechnik statt. Karlsruhe hat hier schon einige Vorarbeit durch eine langfristig angelegte Präsenz in Indien und bei wichtigen Multiplikatoren geleistet. Dies wurde auch im Rahmen des Indientags vergangene Woche von Vertretern der Landesregierung gewürdigt und neben der Städtepartnerschaft Stuttgarts mit Mumbai die im Januar 2013 im Beisein von Erster Bürgermeisterin Margret Mergen schriftlich vereinbarte Zusammenarbeit von Karlsruhe mit der HighTech-Stadt Pune hervorgehoben. Im Vordergrund der Veranstaltung vergangene Woche stand der Informations- und Erfahrungsaustausch zu Indien-Aktivitäten.
? Welche deckungsgleichen Interessen gibt es denn zwischen Pune und KA?
Eichhorn: Zunächst hat Karlsruhe die vom Honorarkonsul für Indien, dem Stuttgarter Unternehmer Andreas Lapp, organisierte Plattform „Stuttgart meets Mumbai" genutzt. Vor rund zwei Jahren
wurden die Kontakte zu Pune aufgebaut. Die Zusammenarbeit der beiden Städte ist logisch und zwangsläufig, da beide Städte herausragende Hochschulen, Technologiekompetenzen wie
die Informationstechnologie oder Automotive und funktionierende Netzwerke haben. Beide Städte stehen vor Herausforderungen und neuen Entwicklungen in der Mobilität, Verkehrsinfrastruktur und
haben den Willen, für Bürger und Unternehmen attraktiv im globalen Standortwettbewerb zu bleiben – und international als SmarterCities sichtbar zu sein.
? Was bedeutet es für Karlsruhe, dass sich die Landesregierung auch in die Indienarbeit einbringt?
Eichhorn: Die Aktivitäten der Landesregierung zeigen die Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Indien und unterstützen das bisher aufgebaute Indo German Network Karlsruhe. Hier können alle Beteiligte profitieren. In Karlsruhe sicher die Netzwerke CyberForum oder das Automotive Engineering Network (AEN), dessen Mitglieder bereits sehr aktiv in Indien sind und nun eine noch bessere Sichtbarkeit und politische Unterstützung erhalten.