Gewürze, Strände, Sonnenuntergänge ...
Von wegen, Indien ist hoffnungslos romantisch oder exotisch.
Längst wurden im Vielvölkerstaat mit rund 1,2 Milliarden Menschen verträumte Übertreibungen oder antiquierte Vorurteile abgelöst: Indien ist ein enormer Markt mit erheblichem Wachstumspotenzial.
Ob Software-Entwicklung, Modetrends, Innovationen, High Tech oder Bollywood-Filmindustrie: Immer mehr mittelständische Unternehmen – auch aus der Region – engagieren sich in Indien. Besonders im Fokus aus Karlsruher Sicht ist dabei die 4-Millionenstadt Pune.
„Dabei geht es auch um die Vernetzung auf wirtschaftlichen Ebenen“, betonte Margret Mergen, Aufsichtsratsvorsitzende der KMK und Karlsruhes Erste Bürgermeisterin: Ob zum Beispiel IT, Automotive, Smarter City, Energie oder intelligente Mobilität: „Die indische wie auch unsere Region stehen vor ähnlichen Herausforderungen.“ Der gegenseitige Austausch bringe eine Basis für Unternehmen, habe großes Potenzial für Kooperationen, für gemeinsam anzugehende Projekte. „Ein vielversprechender Ansatz“, betont Surendra Kumar Jain, Präsident der „Mahratta Chamber of Commerce, Industries and Agriculture“ (MCCIA), der Handelskammer in Pune, schließlich geht es auch darum, „Sachen voranzubringen, einen Austausch der Ideen vorzunehmen und das Netzwerk weiter zu stärken“, ergänzt Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
Immerhin haben sich in und um Pune bereits rund 280 deutsche Firmen angesiedelt – und auch das Interesse von indischer Seite ist an Deutschland deutlich gestiegen. Hilfreich für Unternehmen in der TechnologieRegion, noch stärker ins indische Bewusstsein zu gelangen, ist auch das „Indo-German-Network“, eine Erfolgsgeschichte, gegründet von Wirtschaftsförderung, KMK und KIT, bei dem sich hier über 50 Einrichtungen, Institute und Firmen einbringen.
Repräsentantinnen Iris Becker und Winnie Kulkarni von Let's Bridge IT
und Martin Wacker (Karlsruhe Event GmbH) die Karlsruher Kontakte
unter anderem mit der dortigen Handelskammer. Fotos: jowapress.de
Großes Plus der Partner: Märkte kennen, Rahmenbedingungen schaffen, Netzwerke bieten: Ein Vorhaben, das auch in Indien mit Wohlwollen registriert wird – schließlich wandeln sich bilaterale Beziehungen auch zu strategischen Partnerschaften. Da setzt das Netzwerk an, bringt heimische Firmen mit indischen Partnern zusammen und erläutert den Standort – seit Anfang des Jahres auch mit neuen Repräsentantinnen. Winnie Kulkarni ist in Pune präsent, Iris Becker, in Indien bestens vernetzt, verknüpft dabei beide Regionen. Tenor: Wichtig ist die Zusammenarbeit auf fachlicher und menschlicher Ebene, eine verlässliche Basis für gemeinsame Erfolge. Eine gute Initiative, die Potenzial hat, die wichtige Impulse setzen kann. Schließlich geht es auch darum, Menschen für Karlsruhe zu begeistern – auch über Maschinen und Business hinaus.