Ein innovatives Signal aus Karlsruhe
„Future Mobility Award“ verliehen / „BeeSonix“ ausgezeichnet
Karlsruhe. Wie von Geisterhand erscheinen in Bahnen auf Smartphones der Fahrgäste relevante Infos. Umgesetzt wird dies von einem jungen Start-up mit Ursprung in Mannheim, das eine Ultraschall-Kommunikation zwischen Fahrt-Ansagen und mobilen Endgeräten der Reisenden ermöglicht.

Vorstandsvorsitzender des „Automotive Engineering Networks“, und Oberbürgermeister
Stichwort „lautlose Durchsagen“: Die Visionäre von „BeeSonix“ verwenden dafür Sound-Dateien, die Töne im Ultraschall-Bereich enthalten. Damit werden die üblichen Ansagen genutzt, um zusätzliche Infos mit Mehrwert zu transportieren. So können Reiseinformationen passgenau ausgespielt werden, Haltestellen und Fahrzeuge machen gewissermaßen den nächsten digitalen Schritt, „ohne dass dafür neue Hardware benötigt wird“, erläutert Waldemar Epple, Vorstandsvorsitzender des „Automotive Engineering Networks“ (aen): „Und diese Ultraschall-Signale wären auch zügig in der Praxis umsetzbar.“
Alles Gründe, die für diese Innovation sprechen. Kein Wunder, dass „BeeSonix“ dafür den „Future Mobility Award“ in Karlsruhe erhielt. Mit diesem Preis werden zum ersten Mal nachhaltige Mobilitätslösungen für den öffentlichen Verkehr ausgezeichnet. Forschung, Anwendungen und Gründungen stehen in und um Karlsruhe besonders im Fokus. „Ziel ist, innovativen Start-ups die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren und so ihre Ideen und kreativen Lösungen für den öffentlichen Verkehr sichtbar zu machen“, betont „aen“-Geschäftsführerin Sieglinde Walz zum weltweiten Wettbewerb.
Intelligente Lösungen im öffentlichen Personenverkehr
Die Initiatoren des Awards, „aen“, „Messe Karlsruhe“, „Nahverkehrs-praxis“ und Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe – auch Hauptsponsor –, fordern Start-ups dazu auf, entsprechende Konzepte und Projekte einzureichen, sich dem Wettbewerbzu stellen. „Die Bandbreite der eingereichten Themen ist dabei sehr groß“, so Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe: „Mit dem Award möchten wir den innovativen Ideen eine Plattform bieten, damit sie auch sichtbar werden und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.“ Ob Konzept, Strategie, Grad der Innovation, Relevanz für die Gesellschaft, Potenzial für den Erfolg, Nachhaltigkeit, Nutzen für Passagiere oder Integration in bestehende Systeme: „Es war wirklich schwer, die vielen interessanten Ideen und Lösungsansätze zu bewerten“, so Annika Egloff-Schoenen von „Nahverkehrs-praxis“.

Die 25 eingereichten Projekte wurden von einer Expertenjury mit unternehmerischemund wissenschaftlichem Hintergrund bewertet. Am Ende stand „BeeSonix“ als Siegerfest: „Das ist eine große Ehre für uns“, freuten sich Timo Häcker, Alexander Kowollik und Birk Schweppe vom ausgezeichneten Start-up, die in der Videokonferenz zugeschaltet waren. Dafür gibt’s neben 5.000 Euro auch ein professionelles Coaching-Programm und ein Investoren-Start-up-Meeting. Da Konferenz und Fachmesse der IT-TRANS durch die Corona-Pandemie verschoben wurden, erfolgte die Preisverleihung jetzt online, aber auf der IT-TRANS im Dezember bekommen dann alle fünf Finalisten, „BeeSonix“, „Matchrider“, „Operibus“, „Rydies“ und „Twaice“, vom „Internationalen Verband für öffentliches Verkehrswesen“ (UITP) und Messe Karlsruhe die Chance, sich dem Fachpublikum zu präsentieren.
Nachhaltige Mobilitätslösungen gefragt
Es ist ein deutliches Signal, das von Karlsruhe ausgeht: In der Stadt von Benz, Drais und dem „Testfeld Autonomes Fahren“ werden mit dem „Future Mobility Award“ besonders nachhaltige Mobilitätslösungen für den öffentlichen Verkehr ausgezeichnet. „Ob der guten Qualität und innovativen Ansätze war es eine Herausforderung, den Gewinner zu ermitteln“, erläuterte Michael Kaiser, Direktor der Wirtschaftsförderung Karlsruhe: „Es ist uns ein besonderes Anliegen, Start-ups auf ihrem Weg zu unterstützen – gerade auch vor dem Hintergrund des ‚CE-Connector‘, einem EU-Programm, das Neugründungen künftig noch stärker unterstützt.“ Start-ups werden dabei als wichtige Innovationstreiber gesehen, die den künftigen Wohlstand Mitteleuropas garantieren. Das „CE-Connector“-Projekt möchte die Anzahl der „Business Angels“ erhöhen und Investitions-Kompetenzen verbessern.„Es ist besonders in diesen Zeiten wichtig, dass Innovationen umgesetzt werden können“, so Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, und betonte die Bedeutung des Awards für die Stadt Karlsruhe vor dem Hintergrund innovativer Mobilität, Start-ups und Gründerszene. Eine großartige Idee könnte nun auch hier umgesetzt werden. Denn in Sachen kreative und innovative Partner, sei Karlsruhe eine gute Adresse, soDr. Mentrup: Hier sei eine sehr starke, aktive, gut vernetzte Start-up-Szene in Kombination mit vielen Forschungsinstituten und Universitäten. Gerade bei neuen Entwicklungen in einem der zentralen Zukunftsfelder agieren zudem Wirtschaftsförderung und „aen“ als Initiator, Vermittler und Beschleuniger von Innovationen, bündeln Expertenwissen und begleiten kleine und mittelständische Unternehmen sowie Start-Ups auf ihrem Weg, damit diese auch ihre Neuerungen umsetzen können. (jow)
Infos: www.ae-network.de