KIT: unverzichtbarer Impulsgeber für Stadt und Region
Studie belegt wirtschaftliche, kulturelle und soziale Bedeutung der Wissensinstitution
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist ein bedeutender Konjunkturmotor für Stadt und Region und wird von der Bevölkerung als renommierter Imageträger mit großer Bedeutung für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung wahrgenommen. Das ist eine Kernaussage in der 134 Seiten umfassenden Studie, die vom Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung (IWW) des KIT vorgelegt wurde.
Die Untersuchung mit dem Titel "Das Karlsruher Institut für Technologie - Impulsgeber für Karlsruhe und die Region" ist im Auftrag der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe, der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK), des Stadtmarketing Karlsruhes sowie des KIT entstanden und geht den Wechselwirkungen und Verzahnungen zwischen den Eigenschaften und Qualitäten des regionalen Umfelds und denen der Wissensinstitution nach.
"Die Ergebnisse der Studie deuten auf ein durchaus erfolgreiches Zusammenspiel einer national führenden Forschungseinrichtung mit einer im bundesweiten Vergleich sehr gut aufgestellten Region hin", erklären die Herausgeber der Studie, Professor Jan Kowalski vom IWW und Professor Axel Schaffer. In der Zukunft gelte es, "diese Position zu halten, auszubauen und etwaige Schwächen abzustellen".
Die Bedeutung des KIT spiegelt sich schon in nüchternen Fakten wider: Mit über 9.000 Beschäftigten ist das KIT einer der größten Arbeitgeber in der gesamten TechnologieRegion Karlsruhe (TRK). Rund 300 Millionen Euro fließen Jahr für Jahr in den regionalen Wirtschaftskreislauf - dazu gehören Investitionen, Sachausgaben und die Ausgaben von Angestellten und Studierenden. Diese Summe schafft etwa 2.900 weitere Arbeitsplätze, oder anders: Von einem Beschäftigungsverhältnis am KIT hängen weitere 0,33 in Stadt und Region ab.

Neben diesen beachtlichen konjunkturellen Impulsen kommt dem KIT eine zentrale Rolle bei der Generierung von Wissen und dessen Verteilung in der Region zu. Die Unternehmen in der TRK profitieren dabei nicht nur vom Image des KIT als Leuchtturm in der nationalen Forschungslandschaft, sondern partizipieren durch vielfältige Kooperationen auch direkt von der kontinuierlichen Wissenserzeugung am KIT - das reicht vom Erfahrungsaustausch über die gemeinsame Betreuung von Masterarbeiten und Dissertationen bis hin zur gemeinsamen Patententwicklung. "Die Studie verdeutlicht den Stellenwert des KIT für die Innovationskraft und die wirtschaftliche Dynamik der TechnologieRegion Karlsruhe insgesamt eindrücklich. Sie bestätigt uns zudem, die vielfältigen Potenziale unseres Raumes in Wirtschaft, Forschung und Entwicklung sowie Wissenschaft zu identifizieren und noch stärker miteinander zu vernetzen", urteilt Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TRK.
Eine im Rahmen der Studie durchgeführte Befragung ergab, dass nahezu 90 Prozent der wissensbasierten Unternehmen in der TRK dem KIT einen hohen (46%) oder spürbaren (40%) Stellenwert als Impulsgeber für Innovationen zugestehen. Die regionalökonomische Bedeutung des KIT steigt noch über den genannten Wert hinaus, wenn man zusätzlich die zahlreichen - teilweise auf dem Weltmarkt höchst erfolgreichen - Ausgründungen aus dem KIT (und deren Effekte) berücksichtigt, die sich in der Region angesiedelt haben. "Das KIT bietet noch erhebliche Potenziale für wirtschaftliche Innovationsimpulse in die Region. Diesen Prozess gilt es gemeinsam zu beflügeln, sei es im Existenzgründungsbereich oder in der Innovationsentwicklung etablierter Unternehmen durch den Transmissionsriemen der Netzwerke und Cluster oder Initiativen wie SmarterCity Karlsruhe" erklärt Michael Kaiser, Direktor der Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
Die Bedeutung des KIT für die gesamte Region spiegelt sich auch im Urteil der Menschen wider, die hier leben. In einer repräsentativen Befragung von 750 Karlsruher Bürgerinnen und Bürgern messen die Befragten dem KIT größte Bedeutung für die Innovationskraft in der Region zu. Es folgen die Kategorien Arbeitsplätze, wirtschaftliche Entwicklung, internationales Renomée, multikulturelles Leben und Kulturangebot mit durchweg überdurchschnittlicher Bedeutung. Für sie gehört das KIT mit den Hohen Gerichten, dem Schloss, dem ZKM und dem Fußball-Bundesligisten KSC zu den wichtigsten Imageträgern von Stadt und Region.
Die Frage, ob Karlsruhe eine typische Studentenstadt sei, bejahen übrigens über die Hälfte aller Befragten (51,6 Prozent). Im Vergleich zu Mannheim und Stuttgart hat Karlsruhe besonders bei den 16- bis 29-Jährigen die Nase mit 62,5 beziehungsweise 74,1 Prozent Zustimmung deutlich vorn. "Karlsruhe wird damit deutlicher als erwartet als Studentenstadt wahrgenommen", wertet der Geschäftsführer des Karlsruher Stadtmarketings, Norbert Käthler, das Ergebnis. Hinzu kommt, dass 80 Prozent der Befragten angeben, die Studierenden trügen zur Verjüngung der Stadt bei und gut 68 Prozent schreiben ihnen eine prägende Rolle für das kulturelle Leben zu. "Die Studierenden tragen im Urteil der Menschen entscheidend dazu bei, dass Karlsruhe jung, dynamisch und modern bleibt. Dies sind Entscheidende Vorteile im immer härteren Wettbewerb um Fachkräfte", so Käthler. (red)