"Tiger" verliert seine Krallen
Schachweltmeister spielte in Baden-Baden
Viswanathan „Vishy“ Anand gewann insgesamt 10 Mal den Weltmeistertitel im Schachspiel, von 2007 bis 2013 ohne Unterbrechung. Doch dann musste der „Tiger“ den Titel an den jüngeren Magnus Carlsen abgeben, der im selben Verein spielte, wie er selbst. Nun konnte der Norweger bei der Weltmeisterschaft im russischen Sotschi den Titel gegen Anand verteidigen und bleibt somit der beste Schachspieler.
Anand erlernte das Schachspiel von seiner Mutter und tat in seinem Heimatland Indien in einen Schachclub ein. Schon als Jugendlicher konnte er Jugendmeisterschaften für sich entscheiden und sich so für Wettkämpfe in der Erwachsenen-Klasse qualifizieren. Sein Spielstil gilt als taktisch und schnell, weswegen er wohl den Spitznamen „Tiger von Madras“ trägt. Seit der Saison 2002/03 spielt Anand für die Ooser Schachgesellschaft Baden-Baden (OSG) in der deutschen Schachbundesliga. Dabei kam er in 46 Partien zum Einsatz.
Doch der "Tiger" hat längst Konkurrenz vom 23-jährigen Norweger Carlsen bekommen. Erst im vergangenen Jahr verlor Anand den Titel im Weltmeisterschaftskampf an Carlsen. Beim Wettkampf um den Titel in Sotschi hat Anand einen Fehler von Carlsen übersehen, und so kam es bereits in der Mitte des Turniers zu einer Vorentscheidung. Der "Tiger" scheint seine Krallen verloren zu haben. Auch Carlsen war übrigens bis 2013 für die OSG Baden-Baden gemeldet, er spielte allerdings nur wenige Partien. Auf der Liste des Vereins aus der Kurstadt standen damit also schon die erfolgreichsten Namen der Weltrangliste. Nicht ohne Grund steht der Verein daher momentan an der Spitze der deutschen Schach-Bundesliga.
Info: www.zugzwang.de und www.schachbundesliga.de