„Für ihre Träume riskieren sie alles

19. Indisches Filmfestival Stuttgart vom 20. bis 24. Juli 2022

Wieder im Kino, wieder mit Publikum, wieder mit Filmgästen aus Indien: Beim Auftakt des Indischen Filmfestivals in Stuttgart wird wird die langjährige Kuratorin Uma da Cunha mit der Staufermedaille des Landes geehrt – und danach gibt’s wieder indische Filme „satt“.

Um ihren Traum von Freiheit zu verwirklichen, riskieren die Heldinnen und Helden alles: Die junge Prerna rollt in „Skater Girl“ von Manjari Makijany all den alten Dorftraditionen und Vorurteilen davon. Im Hindi-Remake „Looop Lapeta“ von Aakash Bhatia muss Tom Tykwers Lola nochmals gegen die Zeit anrennen und richtig abbiegen. Im Rap-Musical „Tangra Blues“ von Supriyo Sen eifern Jugendliche im Schatten böser Straßenkämpfe ihrem Idol Gully Boy nach.

Filmstill aus dem Festivalfilm
Filmstill aus dem Festivalfilm "Jhund" mit Indiens Superstar
Amitabh „Big B“ Bachchan Foto: www.indisches-filmfestival.de

Indiens Superstar Amitabh Bachchan – kurz „Big B“ – spielt in „Jhund“ von Nagraj Manjule den Gründer einer Slum-Fussball-Mannschaft. Eine Witwe verbrennt in „Mehrunisa“ von Sandeep Kumar nach dem Tod ihres Ehemanns das gemeinsame Doppelbett und macht so Platz für ein freies neues Leben. Drei junge Frauen brechen in „Cheepatakadumpa“ von Devashish Makhija ein Tabu und sprechen miteinander über Sexualität. Und engagierte Frauen geben niemals auf; sie erobern in „Writing with Fire“ von Sushmit Ghosh und Rintu Thomas mit ihrer zunächst gedruckten Zeitung die digitale Welt.

In den Filmen beim 19. Indischen Filmfestival Stuttgart ist nichts unmöglich – Mut, Power und Visionen vorausgesetzt. Endlich wieder auf der großen Kinoleinwand erlebbar sind nahezu 30 aktuelle Filme, inszeniert von großartigen Geschichtenerzählern aus ganz Indien. Vom 20. bis 24. Juli 2022 gibt das Filmfestival in den Stuttgarter Innenstadt Kinos (Gloria, EM und Cinema) einen einmaligen Überblick über das neue indische Kino. Das facettenreiche Programm spricht alle Generationen an.

Verhältnis zwischen Diener und Herr

Das Publikum lernt Menschen in Indien kennen, die alles auf eine Karte setzen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Gleich im zarten Eröffnungsfilm „Shankar's Fairies“ von Regisseurin Irfana Majumdar geht es um das Verhältnis zwischen Diener und Herr sowie Freundschaften zwischen den Generationen. Das einfühlsam inszenierte Drama, das 1962 im indischen Norden spielt, konzentriert sich auf zwei Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, die durch die gemeinsame Liebe zu Geschichten verbunden sind.

Der Gewinner des 18. Indischen Filmfestivals Stuttgart -
Der Gewinner des 18. Indischen Filmfestivals Stuttgart, 
"The Great Indian Kitchen" Foto: www.indisches-filmfestival.de

Zu den Festivalfilmen, die man unbedingt gesehen haben muss gehört auch „Adieu Godard“ von Amartya Bhattchacharyya. Ein alter Mann, der sich in der Videothek seines konservativen Dorfes regelmäßig Pornos ausleiht, entdeckt durch einen Fehlgriff die Welt des französischen Regisseurs Jean-Luc Godard. Fortan konzentriert er sich auf Godards Werke und bringt sein Dorf mit der Idee eines Godard-Filmfestivals zum Staunen und Kopfschütteln. Weitere starke Vertreter des modernen indischen Kinos gehen in Stuttgart an den Start: In Ritwik Pareeks herrlich satirischen Debütfilm „Dug Dug“ verklären Fake News einen tödlich verunglückten Fahrradfahrer zum Heiligen und Religionsgründer. Respektlos und mit Witz werden religiöser Kommerz und Götzendienst entlarvt.

Ein ganz besonderes Highlight im Festivalprogramm ist der indische Familienfilm „Gandhi & Co.“ von Manish Saini. Im Mittelpunkt stehen die beiden elfjährigen Lausbuben Mintoo und Mitra, die für ihre Streiche berüchtigt sind. Einmal gehen sie zu weit und es wird ihnen eine Lektion erteilt. Die Stuttgarter Schauspielerin Juliane Bacher wird die Dialoge des Familienfilms im Kinosaal live in Deutsch einsprechen, „Gandhi & Co.“ wird im Original mit englischen Untertiteln gezeigt.

Shorts – beliebter Kurz-Trip durch indische Gesellschaft

Die Shorts haben sich längst zum beliebten Kurz-Trip durch die indische Gesellschaft entwickelt. Zwei Beispiele aus dem klug kuratierten Kurzfilm-Mix, der auch diesmal einen Blick auf das pralle Leben garantiert. „Bedsores“ von Navin Chandra Ganes spielt im Stamm der Banchhada, in dem die Geburt eines Mädchens ein Glücksfall ist. Die Tradition will es, dass Mädchen durch Prostitution den Lebensunterhalt einer Familie sichern. In „Cheepatakadumpa“ von Devashish Makhija treffen sich drei Freundinnen nach einigen Jahren wieder. Frech und geraderaus ziehen sie über die Männerwelt her und reden ganz offen über ihre sexuellen Erfahrungen.

www.indisches-filmfestival.de

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Topbeitrag

Anlaufstelle in Pune

 

Die Kooperation zwischen Karlsruhe und dem indischen Pune ist einen Schritt weiter: Im Januar 2014 wurde im "MCCIA Trade Tower", 403, Senapati Bapat Road, eine direkte Karlsruher Anlaufstelle mit den Repräsentantinnen Iris Becker und Winnie Kulkarni von "Let's Bridge IT" in Pune eröffnet.

Durch Erfolg und Ausbau der vielfältigen Aktivitäten - ob Infos rund um den Standort Karlsruhe, aktiv Kontakte zu indischen Firmen halten oder deutsche Firmen aus der TRK in und um Pune bekannter machen - erfolgte im März 2018 ein Umzug in neue Räumlichkeiten, auch durch die Erweiterung um die Repräsentanz des Landes Baden-Württembergs in Maharashtra sowie das Marketingbüro der „Hochschul Föderation Südwest“. 

 

Karlsruhe Cooperation & Marketing Office
Let's bridge IT, Ms. Iris Becker
9th Floor, Sunit Capital, Senapati Bapat Road, Pune 411016
Tel: +91 75 0782 7033