Aktives „lndia Board Karlsruhe“ mit vielen Projekten
Viele Aktivitäten in beiden Ländern 2022 und 2023
Seit rund zwei Jahren beeinflusst die Corona-Pandemie den Alltag, insbesondere die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. „Umso wichtiger ist aus meiner Sicht daher der Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht nur hier vor Ort, sondern auch der Brückenschlag zu unseren langjährigen Partnern und Freunden in Indien und weltweit“, betonte Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup zum erneuten virtuellen Treffen des „lndia Boards Karlsruhe“ im Mai 2022. Erfreulich sei, dass gerade auch die starken Infrastrukturen und Netzwerke der deutsch-indischen Zusammenarbeit auch in Krisenzeiten sichtbar geblieben sind – und auch weitere Erfolge erzielt werden konnten.

Hervorzuheben aus den vielfältigen Initiativen ist die Eröffnung des „Aurangabad Business Promotion Centers“ in Karlsruhe, ein Leuchtturmprojekt, Anlaufstelle und Brücke für deutsche und indische Unternehmen. Dazu bietet der starke Karlsruher Beitrag bei Konzeption und Bau eines nachhaltigen Industrieparks bei Pune zugleich die Chance, schon jetzt den Grundstein für eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit Karlsruhe zu legen.
Karlsruhe und das „lndia Board“ waren in den vergangenen Monaten zudem weiterhin sichtbar bei einer Vielzahl meist virtueller Veranstaltungen mit Ständen, Präsentationen und Expertenbeiträgen aus den Karlsruher Kernthemen Energie, Mobilität und Digitalisierung – dabei mit einem Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz sowie Start-up-lnkubation. Firmen aus der technologieregion würden weiterhin unterstützt durch Angebote wie das Lieferkettenprogramm mit der Kammer „IMC“ in Mumbai oder die ITKräfteinitiative des „Innovation Offices“ in Pune. Zudem konnten bestehende Partnerschaften weiter intensiviert und neue initiiert werden. Nun gelte es, die entstehenden Chancen mit Expertisen und Ressourcen aus dem deutch-indischen Netzwerk zu nutzen und gemeinsam weiterzuentwickeln, betonte Dr. Mentrup. Im Rahmen des Treffens gab es aus den einzelnen Themenereichen neben einem Rückblick auch einen Ausblick auf kommende Aktivitäten rund um die bestehende gute Partnerschaft mit den indischen Partnern.
Viele Aktivitäten in beiden Ländern
Ob allgemeine Situation in Indien, Aktivitäten der indischen Partner, Aktionen des „lndia Board Karlsruhe“: Im Rahmen der Sitzung mit Teilnehmern aus Deutschland und Indien gab es von Iris Becker, „Innovation Office Pune“, und Simone Pflieger, Wirtschaftsförderung Karlsruhe, einen Rückblick auf die lndienaktivitäten 2021-2022. Ob Nutzung von Wasserstoff, erweiterter Klimaschutz oder Sicherheit und Handelsbeziehung: Bedingt durch das Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz mit Premier Narendra Modi und der Unterzeichnung von mehreren Absichtserklärungen, rücken weitere Themen einer vertieften strategischen Partnerschaft mehr in den Fokus. „Indien bekommt eine stärkere Bedeutung“, so Becker, die berichtete, dass zum Beispiel im Großraum Pune schon über 400 deutsche Firmen ansässig seien. Dabei seien Karlsruhe, die Technologieregion und Baden-Württemberg bestens aufgestellt und erfolgreich vernetzt über das „Innovation Office“ in Pune. Indien sollte beim starken Wachstum vor Ort klar auf dem Radar der Unternehmen sein. 2023 soll wieder eine Delegationsreise unter dem Dach des Landes Baden-Württemberg stattfinden.
Bei einer Delegationsreise zur „World Expo“ nach Dubai konnten auch vielfältige Kontakte und Begegnungen mit lndien gehalten werden, berichtete Martin Wacker, Geschäftsführer der Karlsruhe Marketing und Event GmbH. Dabei gab es Treffen mit der „Federation of Indian Chambers of Commerce & Industry“ und einen Austausch für die kommenden „India Summer Days“, die im Juli 2022 wieder stattfinden, in einem leicht veränderten Setting, angedockt an das „Fest“ mit einem indischen Dorf und indischen Partnern: „Begegnungen und Emotionen lassen sich so wieder umsetzen nach den vergangenen beiden Jahren.“
Auf die städtische lnternationalisierungsstrategie ging Dr. Eberhard Fischer von der Stabsstelle Außenbeziehungen und Strategisches Marketing (SAM) ein, rund 50 Punkte stünden dabei auf der Agenda „Internationalisierung in Zeiten klammer Kassen“. Die international ausgerichtete Wirtschaft und Wissenschaft bietet über Grenzen hinweg Chancen. Dies zeige, dass diese auch in Sparzeiten bestmöglich weitergeführt werden müssten, unter Berücksichtigung einer entsprechenden Priorisierung.
Auf aktuelle deutsch-indische Firmen-, Forschungs- und Hochschulkooperationen ging Repräsentant Murad Futehally von „Transweigh International“ und „IMC Mumbai“ ein. Die Kooperationen würden sich weiter entwickeln.
Sachstand und weiteres Vorgehen: Über Karlsruhe als Partner des EU-Projekts im IURC-Programm „Multiuse Eco lndustrial Park“ in der Metropolregion Pune, berichtete Dr. Anke Karmann-Woessner vom Stadtplanungsamt. Dabei gehts um 45 Hektar, rund 35 Kilometer außerhalb Pune gelegen, mit bereits gut entwickelten Bereichen, einem „integrated township“, berichtete Ajay Mehta von „Shalimar Distributors and Investments“ aus Pune über das Leuchtturm-Projekt, „das eng mit Karlsruhe zusammenarbeitet. Diese Kooperation bringt das Projekt entscheidend voran.“ Die Entwicklungsgesellschaft „Pune Metropolitan Regional Development Authority” sieht beim Entwicklungsplan mit Unterstützung des Statdplanungsamts Karlsruhe vor, hier einen entsprechenden Lebensraum zu schaffen, der internationale Investitionsentscheidungen für KMU unterstützt – ein Exzellenzzentrum gewissermaßen.
Über das „Aurangabad Business Promotion Center“ (abpro) mit Sitz im Alten Schlachthof Karlsruhe beim "Automotive Engineering Network" berichtete Tasvvar Ali in Sachen Konzept und Kooperationsangebot. „Die Kontakte intensivieren sich weiter – auch in der Region. Hier hilft das aktive ‚lndia Board Karlsruhe‘.“ Es stünden weitere Kooperationen mit Firmen und Bildungseinrichtungen aus der Technologieregion an, hier sei ein entsprechendes MoU in der Vorbereitung.
Über KI und „Deep Learning“ aus Baden-Württemberg berichtete Sergey Biniaminov von „HS Analysis GmbH“ in Karlsruhe, die das Gesundheitswesen mit Partnern in Indien unterstützen – und längst nach Indien expandiert haben.
Das ZKM berichtete über seine Aktivitäten in Indien, die seit 2017 mit zahlreichen Projekten mit dem Goethe-Institut andauern. Anstehend mit den Goethe-Instituten in Mumbai und Pune werden ab August auch wieder Satelliten-Ausstellungen stattfinden. „Wir sind froh, dass wir wieder in Indien aktiv werden können“, so Christian Lölkes.
Über die Deutsch-Indische Gesellschaft (DIG) in Karlsruhe berichtete die neue Vorsitzende Kalpana Padmanabhan. Es sei wieder ein „Indian Streetfood-Festival“ im Herbst geplant, bei dem sich die rund 90 Mitglieder der Gesellschaft selber einbringen, so Besuchern hier die regionale indische Vielfalt bei Speisen näherbringen wollen.
„Es ist erfreulich, dass wir so viele Aktivitäten aus dem Netzwerk heraus haben“, so Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe. Viele Themenbereiche und Kooperationen seien keine Überraschung, da böten sich die guten Kontakte zwischen Pune, Aurangabad und Karlsruhe geradezu an. Die Devise „Make things happen“ gelte dabei. Ein sehr gutes Beispiel sei dabei die indische Firma „Sikraft“, die aus Mumbai kommt, längst aber auch Niederlassungen weltweit hat – mit „Sikraft Infotech“ auch in Karlsruhe.