Wieder eine Brücke nach Indien gebaut
Das „ABPRO“ erleichtert wirtschaftliche Kontakte in beiden Richtungen
Eine weitere Brücke nach Indien wurde vergangene Woche in Karlsruhe eröffnet, das „Aurangabad Business Promotion Center“ (ABPRO) auf dem Areal des Alten Schlachthofs beim „Automotive Engineering Network“. Dabei geht’s zunächst um die bessere Vernetzung der indischen Unternehmenaus dem Automobilbereich mit dem deutschen Markt, besonders mit der Region Karlsruhe.

Im Rahmen eines virtuellen Business-Events mit „India Board Karlsruhe“-Partner Heinrich-Hertz-Schule wurde das "ABPRO“ mit einer hochrangigen Runde eingeweiht; unter anderem mit Vertretern aus dem indischen Generalkonsulat, dem deutschen Generalkonsul in Mumbai, Dr. Jürgen Morhard, Karin Scheiffele vom Staatsministerium des Landes Baden-Württemberg, Vertretern der Landesregierung von Maharashtra, Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeisterin Margret Mergen aus Baden-Baden, Unternehmern des Aurangabad-Konsortiums, Netzwerk- und Kooperationspartner in Indien und Vertretern des „India Boards Karlsruhe“.

Diese weitere Verbindung ist ein Meilenstein in der Partnerschaft zwischen Karlsruhe und Städten im indischen Bundesstaat Maharashtra. Seit mehreren Jahren engagiert sich das „India Board Karlsruhe“ in der Technologieregion Karlsruhe (TRK) vielschichtig in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Kultur, hat dabei zahlreiche Kooperationen und Projekte nachhaltig angeschoben, unterhält im indischen Pune eine eigene Repräsentanz, die auch als erste Anlaufstelle für die Region dient, und ist auch eingebettet in die Kooperation des Landes Baden-Württemberg mit dem indischen Bundesland. „Die Teilnahme hochrangiger Vertreter aus Karlsruhe, der Technologieregion, des Landes Baden-Württemberg und Indien kann ein Startschuss für weitere Ansiedlungen und Investitionen aus Indien sein“, betont Michael Kaiser, Direktor der Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
Das "ABPRO“ wird getragen von einem Konsortium von fünf innovativen Unternehmen aus der Millionenstadt Aurangabad (östlich von Mumbai), „KCP Gaugin Technologies“, „Tool Tech Toolings“, „Accrete Eletromech“, „Vijay Gears” und „Shubhneel Industries“, die alle bestens vernetzt sind, sich jetzt ein Standbein in Europa auch für weitere Projekte und Kooperationen geschaffen haben. Ob Partnersuche, Netzwerke, Kooperationen angehen, Technologieaustausch oder zentraler Ansprechpartner: „Wir sind eine Kollaborationsplattform. Das ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten in Indien und Karlsruhe“, betonte Tasvvar Ali, Leiter des „ABPRO“. Dies könne zudem für viele weitere indische KMU zum Vorbild werden, in Deutschland präsent zu sein, so der Tenor aus Indien.

(v.l.): Digambar Muley, Managing Director “Vijay Gears”, Ashish Kumar Pal, Owner & Founder
„Shubhneel Industries”, Sunil Kirdak, Founder und Managing Director “Tooltech Toolings”,
Dayanand Modani, Managing Director “Accrete Electromech”, und Ravinder Kondekar;
Managing Director “KCP Gauging Technology Quelle: abpro-india.de
„Ein einzigartiges Format, ein Konsortium von erfolgreichen Unternehmern aus der Industrie in Aurangabad zu vereinen, um eine Repräsentanz aufzubauen“, freut sich Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Zwar seien die Partner in den vergangenen Monaten gezwungen gewesen, die virtuelle Kommunikation so intensiv wie möglich zu nutzen, aber sie hätten dies auch getan, um wertvolle Kontakte zu den Partnern in Maharashtra zu pflegen und weiter auszubauen – mit einem tollen Ergebnis. „Gemeinsam möchten wir die Türen nach Karlsruhe und in die Region öffnen und ich lade alle Teilnehmer ein, dieses Vorhaben zu unterstützen“, so Dr. Mentrup: „Dabei geht es nicht nur um den Markteintritt von Unternehmen hier in Karlsruhe, sondern auch um Chancen für Karlsruher Start-Ups und KKUs in Indien und um Kooperationsprojekte im wissenschaftlichen Bereich, zum Beispiel mit dem KIT in Sachen E-Mobilität.“
Signal für den Standort Karlsruhe
Das Engagement der Entrepreneure sei auch ein deutliches Signal für den Standort Karlsruhe: „Das ‚India Board Karlsruhe‘ und seine Partner haben ihre Stärken dabei voll ausgespielt. Damit hat sich eine indische Repräsentanz in Karlsruhe nachhaltig etabliert“, so Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe. Dieses Aktivsein erinnere an den Satz des indischen Philosophen Rabindranath Tagore: „Du kannst das Meer nicht überqueren, indem Du auf das Wasser starrst.“
Die Vielfalt der engen und guten Beziehungen zwischen der Region Karlsruhe und Indien zeigt sich auf vielen Gebieten; ob Partnerschaften und Projekte von Hochschulen, Kooperationen und Joint Ventures zwischen Unternehmen, gemeinsame Projekte der Stadt Karlsruhe mit lokalen Verwaltungen in Indien, kultureller Austausch über die „India Summer Days“ mit der KME Karlsruhe Marketing und Event GmbH zu indischen Partnern, Aktivitäten des ZKM mit den Goethe-Instituten Max Mueller Bhavan in Pune und Mumbai oder einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Heinrich-Hertz-Schule in Karlsruhe und dem „Maharashtra Institute Of Technology“ (MIT) in Aurangabad. Gerade das Vorzeigeprojekt „Forschungsfabrik 4.0“ hat bereits große öffentliche Aufmerksamkeit erregt – bis nach Indien. Gerade auch diese Kooperation rund um die Themen Digitalisierung, Industrie 4.0 und Wissenstransfer war unterstützend für die jetzige Eröffnung des „ABPRO“. „Ausschlaggebend war das Zusammenspiel vieler Partner in Karlsruhe und Indien“, betonte Iris Becker, Leiterin des Karlsruhe-Office in Pune und Baden-Württemberg Repräsentation in Maharashtra: „Jetzt startet die Arbeit der indischen Anlaufstelle in Karlsruhe.“
Infos: www.abpro-india.de